Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen
Am 17.6.2017 findet in Köln ein „Ramadan-Friedensmarsch“ statt, unter dem Motto „Muslime und Freunde gegen Gewalt und Terror“.
Ich geh nicht hin.
Warum nicht?
Wo es doch gegen „Extremismus, Terrorismus, Krieg und Diktatur“ geht!
Natürlich bin ich gegen das alles. Nur: einfach nur „wir lieben die Freiheit und die Demokratie und wir lassen uns nicht spalten“ – „bitte nur Friedensbotschaften, keine politischen Statements“ – das ist nicht genug.
Wir haben seit vielen Jahren einen „Ramadan-Friedensmarsch“, nämlich den „Al-Quds“-Tag, den internationalen Jerusalemtag! Und auf dieser Demonstration, die weltweit stattfindet, werden die Förderer und Profiteure des Terrors beim Namen genannt! Und das muss auch sein!
Förderer und Profiteure des sogenannten „islamistischen Terrorismus“ sind die USA und „Israel“ – der „Staat“ der schon auf Terror gegründet wurde. Und damit meine ich nicht, den Völkermord an den europäischen Juden, der natürlich ein grauenhaftes Verbrechen war und der für einige Juden der Grund war, nach Palästina auszuwandern. Auch weil andere Länder die Flüchtlinge nicht aufnehmen wollten. Aber der Zionismus – die rassistische Ideologie, die dazu führte dass Palästina einer ethnischen Säuberung von seinen Bewohnern unterzogen wurde, den gab es schon vor dem Holocaust und die Palästinenser konnten nun einmal nichts für die Verbrechen unserer deutschen Vorfahren. Ihre Vertreibung war von langer Hand vorbereitet und wurde mit den Mitteln des Terrors und Völkermordes umgesetzt. Ich empfehle allen dazu „Die ethnische Säuberung Palästinas“ von Ilan Pappe (einem jüdischen Historiker) zu lesen, der das anhand vieler auch israelischer Dokumente sehr detailliert beschreibt.
Eine pdf mit dem Vorwort des Buches gibt es übrigens hier.
„Staat“ steht übrigens bei mir im Zusammenhang mit Israel in Anführungszeichen, weil nach meinem Verständnis zu einem Staat auch Staatsgrenzen und eine Staatsbürgerschaft gehören. Israel akzeptiert aber keine Grenzen, sondern strebt gegen jegliches Völkerrecht nach ständiger Expansion. Einerseits beruft es sich mit seinem „Existenzrecht“ darauf, dass es schließlich seine Legitimation von der UNO erhalten hat. Andererseits ist ihm die lange Liste der UN-Resolutionen für das Rückkehrrecht der vertriebenen Palästinenser, gegen die Besatzungs- und Siedlungpolitik schnurzegal. Und es gibt keine israelische Staatsbürgerschaft – tatsächlich. Man kann einen Pass vom „Staat“ Israel bekommen – darin steht dann aber die Religion (und keine israelische Staatsbürgerschaft) vermerkt – „Jude“, wenn man Glück hat, denn dann hat man alle Rechte. Bei anderen gelten diese nur bedingt.
Dieser „Staat“ also, in bester Eintracht mit dem Imperium der USA, fördert den sogenannten „islamischen“ Terrorismus nach Kräften. Die USA, die scheinbar gegen den „Islamischen Staat (IS)“ – besser „Daesh“ – kämpfen, richten in Wahrheit in Syrien und im Irak genauso viel oder mehr Schaden an, als diese Mörderbanden. Sie setzen Giftgas ein (wofür sie gerne die Verteidiger dieser Länder beschuldigen), sie nutzen andere illegale Waffen wie weißen Phosphor – und hin und wieder bombardieren sie mal „versehentlich“ einen Militärkonvoi derjenigen, die tatsächlich, unter hohem Risiko ihr Leben dabei zu verlieren, den Terror bekämpfen. Israel – sonst nicht gerade für Humanität bekannt, behandelt in seinen Krankenhäusern verletzte Daesh-Terroristen.
Eine sonderbare Allianz von angeblichen Terror-Bekämpfern aus den USA, Israel und Saudi-Arabien hat sich gebildet. Die USA, die Gruppierungen wie Al-Qaida und die Taliban immer gerne zu ihren Zwecken benutzen, um sie dann halbherzig zu bekämpfen – besser „ein wenig in ihre Grenzen zu weisen und ihnen zu zeigen wer der wahre Herr im Haus ist“, mit Saudi-Arabien, das doch eigentlich für den Terror des „9/11“ verantwortlich sein soll und das seine kaltherzige, unterdrückerische Auslegung des Islam, die die „theologische“ Basis des sogenannten „islamistischen Terrors“ birgt, in alle Welt streut und mit Israel, das doch Hass gegen die Muslime sät, indem es sie allesamt des Terrorismus und Antisemitismus beschuldigt. So als ob es nicht selber seine rassistische zionistische Ideologie eines „Groß-Israel“ mit dem Judentum gleichsetzt.
Man kann nicht den Terror bekämpfen, ohne seine Unterstützer bloß zustellen. Natürlich muss man der wahabitischen/salafistischen Ideologie auch theologisch entgegentreten. Und das tun Muslime und ihre Gelehrten aller Rechtsschulen schon längst.
Und auch das „Wir lassen uns nicht spalten“ lebt auf dem Quds-Tag schon längst!
„Muslime, Juden und Christen – gemeinsam gegen Zionisten“ heißt es dort jedes Jahr. Keine der monotheistischen Religionen duldet Unterdrückung, genauso wenig wie gerechtigkeitsliebende Menschen anderer, oder ohne Religion diese dulden.
Für mich ist dieses #NichtMitUns – Entschuldigung – zu wischiwaschi.
Eingeladen dazu hat übrigens Lamya Kaddor vom „Liberal-islamischen Bund“, die gerade einen Vortrag in Bremen gehalten hat. Zu dem ich auch gerne noch was schreiben möchte, aber das wird jetzt für diesen Beitrag zu lang.